Archiv für den Monat: August 2016

Scheiben fallen im Sekundentakt

Bericht der Ostsee-Zeitung (PDF)

Schnelligkeit und Präzision wurden am Samstag auf dem Schießplatz in Grimmen von den 11 angetretenen Schützen verlangt. Auf dem Plan stand der beliebte Fallscheibenwettkampf mit Kurz- und Langwaffe. Ziel ist es die 6 klappbaren Stahlplatten möglichst schnell nach maximal 10 Schuss zum Fallen zu bringen.
Erstmals fand eine Teilung der Langwaffenarten statt, denn auch Bock- und Querflintenschützen wollten am Wettkampf teilnehmen. Sie müssen ihre Flinte im Gegensatz zu den Selbstlade- und Vorderschaftrepetierflinten, mehrfach nachladen und wären in einer Wettkampfklasse so chancenlos.
Neben den 7 Schützen des PSV Grimmen waren auch die Heiligendammer Schützengilde, die Privilegierte Schützengesellschaft zu Güstrow e.V. (PSG) und der SV Ribnitzer Greif vertreten.
Der Fallscheibenwettkampf bietet die Möglichkeit des Nachlösens, sprich durch eine zweite oder dritte Serie konnten die Schützen versuchen sich noch einmal zu verbessern. Diese Chance wurde 17-mal genutzt, führt jedoch nicht immer zu besseren Ergebnissen.
Da nicht alle Schützen über die erforderlichen Waffen verfügten, wurde untereinander gerne ausgeholfen, damit der Wettkampf mehr Konkurrenz und Spaß bringt.
Favorit Axel Zarmstorf (Heiligendammer Schützengilde), der letztes Jahr zweimal den ersten Platz belegt, konnte sich diesmal nur in der Kurzwaffe durchsetzen. Mit 9,39 Sekunden setzte er sich gegen Danny Schoknecht (PSG) mit 11,62 Sekunden und Gunnar Neander (PSV Grimmen) mit 14,18 Sekunden durch. Nur sie hatten es geschafft alle 6 Scheiben in 25m- Entfernung zu treffen.
Gunnar Neander, der erst seit März 2016 Mitglied im Verein ist, freute sich über sein Ergebnis in seinem ersten Wettkampf überhaupt: „Das war meine Premiere, aber sie ist gut gelaufen.“
Bei den Flintenwettkämpfen fielen bei allen Schützen die 6 Scheiben, die in einer Entfernung von 15m zu treffen waren. Danny Schoknecht belegte bei den Selbstlade-/Repetierflinten mit 5,76 Sekunden den ersten Platz, vor Axel Zarmstorf (5,83 s) und Gunther Grimmberger (6,23 s, PSV Grimmen).
Die Bock-/Querflinten dominierten die Westernschützen des PSV Grimmen. Andreas Fräder setzte sich mit 17 Sekunden vor Jan Tippelt (17,47 s) und Robert Paul (18,96 s, ebenfalls PSV Grimmen) durch.
Nach dem Wettkampf um die Fallscheiben, fand der Wettkampf um die Halbautomaten statt, an dem fast alle Fallscheibenschützen auch teilnahmen. Hier galt es mit 20 Schuss die höchstmögliche Ringzahl zu erreichen.
Am Ende verwies Gunther Grimmberger mit 174 Ringen, Danny Schoknecht (166 Ringe) und Dieter Zarmstorf (156 Ringe, Heiligendammer Schützengilde) auf die nachfolgenden Plätze. Die Sieger freuten sich über die Sachpreise. Axel Zarmstorf meinte: „Wir kommen gerne wieder, schließlich räumen wir hier immer gut ab. Wir machen noch Werbung und bringen nächstes Jahr noch mehr Konkurrenz mit.“ Auch Newcomer Gunnar Neander meinte: „Ich bin nächstes Jahr wieder gesetzt.“

Anja Wetzel

Martin Görß bei der Weltmeisterschaft im Cowboy Action Schießen in den USA

Martin Görß, in seiner Klasse, unter den „TOP 10“ bei der Weltmeisterschaft im Westernschießen

Martin Görß alias BALTIC LOBO

Martin Görß alias BALTIC LOBO

Für Martin Görß, vom Polizeischützenverein Grimmen, hat sich sein Kindheitstraum erfüllt. Vom 15.06. bis 06.07. 2016 reiste er in die USA um an der Weltmeisterschaft im „Cowboy Action Schießen“ (CAS) teilzunehmen. Die Planung für die Reise zum fünfunddreißigsten „End of Trail“ (Ende des Weges) begann schon im letzten Jahr. Vielerlei Papiere und Genehmigungen mussten eingeholt und beantragt werden, galt es doch mit den eigenen Waffen und Munition zu reisen. Begleitet wurde er von zwei weiteren Westernschützen aus Mecklenburg-Vorpommern. Uwe Schotte („SLICKY BONE“ / Wolgast) und Michael Schmidt („MECK STORM“ / Pokrent bei Gadebusch) waren vor fünf Jahren schon mal über den „Teich“ geflogen. Hinzu gesellte sich noch der Bruder von Uwe, Andreas Schotte („KEN NOTHING“ / Sachsen-Anhalt). Für dieses, sagen wir mal, vierblättriges Kleeblatt galt es nun bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Aber erst mal hinkommen.

Nach dem Check-In und der Zollkontrolle ging es mit der Lufthansa in 10 Stunden Flug von Frankfurt am Main nach Denver/Colorado. Hier wartete das schon gebuchte Wohnmobil auf die vier Reisenden. Ein im Vorfeld fein ausgeklügelter Zeit und Tourenplan half beim Vorankommen. Vor ihnen lagen jetzt 432 Meilen um an das erste große Wochenziel zu gelangen. Auf dem Wege dorthin kauften sie sich im Wal-Mart (Supermarkt) ihre fehlende Munition, da ihnen die Gesetze nur 5 kg Muni/Person gestatten, musste jeder ca. 250 Schrot- und 250 .44-40 Patronen kaufen. Die deutschen Wettkampfteilnehmer hatten sich vorgenommen eine Woche vor der Weltmeisterschaft an einem sogenannten „Warm up“ teilzunehmen. Wie jedes Jahr fand dieser Vorbereitungswettkampf in Cortez / Colorado statt. Die zehn Stages und ca. 70 Starter hier waren eine gutes Training, sozusagen zur Akklimatisierung. Außerdem konnten so die Funktionalität der Waffen, unter Wettkampfbedingungen, mit den in den USA gekauften Geschossen geprüft werden. Bei der „Revenge of Montezuma“ hat alles bestens geklappt. Lobo belegte den ersten und Ken den vierten Platz in der Klasse „Classic Cowboy“. Meck war der Beste und Slicky der Zweitbeste bei den Gunfighter. Ein erfolgreicher Auftakt in den Staaten. Dafür ernteten sie Anerkennung der dortigen Starter. Vor allen aber stärkte es das Selbstvertrauen für die nun folgende Weltmeisterschaft am Wochenende vom 23. bis 26.06. Also jetzt ging es von Cortez über Santa Fe auf die Founders Ranch in den Bundesstaat New Mexico.

Deutsche teilnehmer WM CAS 2016Die fünf deutschen Teilnehmer der Weltmeisterschaft im CAS 2016: Ein Treffen unter dem Eingangsportal der Founders Ranch,
(vlnr) „Ken Nothing“, „Hell Hound“, „Meck Storm“, „Slicky Bone“ und „Baltic Lobo“

Hier fand dieses Jahr die 35 Weltmeisterschaft statt. 613 Cowboys und Cowgirls versammelten sich für vier Tage um mit ihren Colts, ihrer Winchester und ihrer Flinte um gegeneinander anzutreten. In 12 Einzelwettkämpfen (Stages) wurde an drei Tagen gekämpft. Eingeteilt in 36 Possen zu ca.17 Schützen starteten die Teilnehmer in drei Schichten. Jeder von den 613 musste die Ziele auf den 12 Stages beschießen. Ihre Treffer oder Fehler und die Hinzurechnung der gebrauchten Zeit konnte somit direkt verglichen und ausgewertet werden. Die Teilnehmer an CAS- Wettkämpfen haben alle die gleichen Interessen, jeder erwartet in einer fairen und sportlichen Atmosphäre zu starten. Die Regeln der „Single Action Shooting Society“ in Amerika sind international bekannt, auch Martin Görß aus Grimmen hat schon außerhalb von Deutschland Wettkampferfahrungen gesammelt. Er ist mehrmaliger Deutscher Meister und den Titel des Europameisters erkämpfte er im Jahr 2006. Demzufolge hatte er keinerlei Befürchtungen vor der WM, „wenn nur die Waffen durchhalten“

Momentaufnahme Martin Görß WM CAS 2016

Momentaufnahme auf einer von 12 Stages „BALTIC LOBO“

Und sie hielten durch. Auch die Munition funktionierte problemlos. Ein „clan match“- den ganzen Wettkampf ohne Fehler (miss) zu schießen- schaffte aber keiner der Germann`s. Michael mit einem, Martin mit drei, Andreas mit 5 und Uwe mit 9 miss erhielten auf ihre Gesamtschießzeit einen Zeitzuschlag von 5 Sekunden pro miss. Der Schmale Grat, die Mischung aus Schnelligkeit beim Schießen und die Genauigkeit beim Treffen, ist die „Würze“ dieses Schießsports. Es bestätigte sich aber die alte Weisheit: „ Kein Ziel ist so groß und so nah dran, dass man es nicht verfehlen kann“. Das Stagedesign, also die Anordnung der Ziele und die, für jede Stage unterschiedliche, Reihenfolge der jeweiligen Waffenbenutzung und der Trefferfolge, war nach Meinung unserer Teilnehmer in einwandfrei.

Top Ten Classic Cowboy WM CAS 2016 (2)Die „Classic Cowboy“ TOP TEN der Welt im CAS 2016
(vl) Achter Platz Martin Görß alias „Baltic Lobo“

Alles in Allem reichte es für Martin um den achten Platz zu belegen, Andreas errang in derselben Disziplin den 23. Platz. Michael verpasste die TOP TEN bei den Gunfigther um einen Platz und Uwe wurde hier Siebzehnter.
Nach der WM nutzten alle vier die noch verbleibenden 9 Tage zur „Erkundung“ von Amerika. Mit einer Gesamtreise route von ca.2.500 Meilen (etwa 4000 Kilometer) und den Besichtigungen einiger historischer Stätten, wie 4 Canyons (Grand-, Brice-, Antelope- und Zion-Canyon) fand der Besuch in Amerika am 05.07. auf dem International Airport in Denver mit dem Heimflug seinen Abschluss.
Ein Resümee der Reise zieht Martin: „Überwältigt und zufrieden“